Fernreisen erfreuen sich großer Beliebtheit. Ob als Pauschalreisender, als Backpacker oder Kreuzfahrt-Tourist, kaum ein Winkel der Erde wird nicht bereist und bleibt touristisch unentdeckt. Die Reiseveranstalter machen es uns Touristen auch immer einfacher, bieten sie doch nicht nur bei Essen und Trinken „all inclusive“ an.
Sie übernehmen auch einen Teil der Reisevorbereitungen und vermitteln ein Gefühl der absoluten Sicherheit, auch in den entferntesten und unterentwickeltsten Gegenden der Welt. Das hat für den Reisenden viele Vorteile, entbindet ihn aber nicht von der Notwendigkeit, sich über Reiserisiken wie Infektionsgefahren zu informieren und gegebenenfalls beraten zu lassen. Das gilt auch für die tückische Tollwut, die in einigen Weltregionen ein akutes Gesundheitsrisiko ist.
Tollwutgefahr in touristischen Zielgebieten
Ist die Tollwut in Ländern Mittel- und Westeuropas, in Nordamerika und Australien wie auch Japan praktisch ausgerottet, spielt sie in Teilen Südamerikas, in Afrika sowie Asien einschließlich Südostasien eine teilweise erhebliche Rolle und stellt dort auch für Touristen eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar. Das betrifft auch so beliebte Reiseziele wie Namibia und Südafrika, die Türkei und Indien, Thailand, Indonesien, Vietnam und die Philippinen und nicht zuletzt auch Brasilien, um nur ausgewählte Touristenziele zu nennen. Soll die Reise also in diese Regionen gehen, ist vor Reiseantritt eine ausführliche Information über die aktuelle Situation vor Ort anzuraten, um je nach Risikoeinschätzung geeignete Vorsorgemaßnahmen treffen zu können. Dazu gehört es auch, sich über den Tollwut-Erreger, Infektionswege, Krankheitsverlauf, Ansteckungsgefahr, Schutzmaßnahmen und Impfungen zu informieren.
Was man über Tollwut wissen sollte
Die Tollwut ist eine Zoonose, also eine von Tieren übertragene Viruserkrankung, die innerhalb weniger Tage nach Auftreten der ersten Symptome in der Regel tödlich endet. Das auslösende Virus mit dem Namen Rabiesvirus, wird durch Bisse und Speichelkontakt eines infizierten Tieres übertragen. Wichtigste Überträger für den Menschen sind Hunde, Katzen, Füchse, Marder, Dachse und Fledermäuse. Die Inkubationszeit vom Eindringen des Virus ins Blut, bis zu den ersten Krankheitssymptomen beträgt üblicherweise 3-8 Wochen.
Danach treten beim Menschen die ersten Symptome auf, die neben Fieber und Kopfschmerzen auch Jucken, Brennen und Schmerzen im Bereich der Bisswunde umfassen können. Die Krankheit durchläuft mehrere Phasen und endet in der Regel nach wenigen Tagen tödlich. Eine erfolgversprechende Therapie steht nicht zur Verfügung. Deshalb sind Vorsichtsmaßnahmen, um den Kontakt mit infizierten Tieren zu vermeiden und Impfungen die wichtigsten Vorsorgemaßnahmen. Darüber hinaus gibt es auch noch die Möglichkeit einer Notfallimpfung unmittelbar nach Biss oder Tierkontakt. Hierbei ist allerdings zu bedenken, dass in einigen Regionen und Reisezielen der notwendige Impfstoff nicht immer zur Verfügung steht.
Fazit: Tollwut stellt in einigen touristischen Regionen der Welt eine ernst zu nehmende Gesundheitsgefahr dar. Vor Reiseantritt sollten Informationen über das zu erwartende Risiko eingeholt werden, um auf dieser Basis Impfentscheidungen treffen zu können.